3 Denkblockaden

14.04.25 05:29 AM - Von Leif Tietje

3 Denkblockaden, die kluge Menschen oft übersehen

Viele Menschen, die ich begleite, sind intelligent, reflektiert und engagiert – und trotzdem stehen sie sich manchmal selbst im Weg.

Vielleicht kennst du das auch:

Du hast eigentlich alles, was du brauchst, um loszugehen. Und trotzdem bleibst du stehen.

In diesem Artikel zeige ich dir drei typische Denkblockaden, die oft unsichtbar wirken – aber eine große Wirkung entfalten. Ich kenne sie auch aus meiner eigenen Geschichte.

1. Die Denkfalle: „Erst verstehen, dann handeln“

Dieser Satz hat mich lange begleitet. Ich wollte alles durchdenken, jede Entscheidung absichern, jede Möglichkeit analysieren – aus Angst, etwas falsch zu machen.

Doch hier liegt der Haken: Die Welt ist zu komplex, um sie immer vollständig zu durchschauen. Wer auf vollständiges Verstehen wartet, bevor er ins Handeln kommt, bleibt oft im Kopfkino hängen.

Veränderung beginnt oft dort, wo wir den Mut finden, trotz Unklarheit loszugehen – und uns erlauben, Fehler als Teil eines gesunden Lernprozesses zu sehen.

„Nicht jeder Fehler ist ein Rückschritt – manchmal ist er der einzige Weg nach vorn.“

2. Die Entscheidungsstarre: Wenn richtig machen lähmt

Kennst du diesen Moment?

Du willst es besonders richtig machen. Alles soll passen. Kein Fehltritt, kein Rückschritt.

Doch je mehr du versuchst, dich abzusichern, desto mehr gerätst du ins Zögern.

Der innere Widerspruch ist offensichtlich:

Wenn Fehler unvermeidlich sind – wie soll man dann alles „richtig“ machen?

Das Ergebnis:

Du bleibst stehen. Nicht, weil du nicht willst – sondern weil du nicht weißt, was passieren könnte.

Tipp: 
Mach eine Mini-Entscheidung. Eine Kleinigkeit, bei der du nichts verlieren kannst. 
Du trainierst damit deine Entscheidungskraft – ganz ohne Druck.

3. Die Selbstzurücknahme: Wenn Rücksicht zur Unsichtbarkeit wird

Ich habe früh gelernt, auf andere Rücksicht zu nehmen. Ein Satz aus meiner Kindheit begleitet mich bis heute:

„Bevor du was sagst – überleg mal, ob das die anderen überhaupt interessiert.“

Lange hielt ich diese Zurückhaltung für eine Stärke. Doch irgendwann habe ich gemerkt:

Sie hat mich oft unsichtbar gemacht. Ich habe mich selbst zurückgenommen – so sehr, dass ich an manchen Stellen im Leben nicht mehr vorkam.

Und beruflich? Hat mich genau das oft gebremst.

„Manchmal ist Rücksicht nichts anderes als Selbstverzicht.“

Blockaden sind keine Schwächen

Diese Denk- und Handlungsmuster sind keine Fehler.

Sie waren einmal Hilfen. Schutzmechanismen, die uns in einem bestimmten Umfeld gedient haben.

Aber nicht alles, was uns früher geschützt hat, bringt uns heute weiter.

Verstehen verändert bedeutet:

Wenn wir erkennen, woher eine Blockade kommt, verändert sich unser Blick auf uns selbst.

Und genau dadurch kann Veränderung beginnen.

Reflexionsfrage:

Was davon erkennst du bei dir selbst wieder?

Schreib es dir auf – oder sprich mit jemandem darüber.

Verstehen ist der erste Schritt zur Veränderung.

Lust, diese Blockaden endlich aufzulösen?

In meinem Coaching arbeiten wir genau an diesen Denk- und Handlungsmustern – mit Respekt, Tiefe und echten Veränderungen.

Leif Tietje